Urs Betschart

Schlagzeuger wird man nicht – man wird als Schlagzeuger geboren. So lernte ich wohl nur Laufen, um die Ovo-Büchsen zusammenzutragen. Und meine Geschwister mit meinem wilden Getrommel zu unterhalten; zu nerven.

Urs
Drums

Nervig für mich war dann der obligate Blockflöten-Unterricht, bevor ich endlich in die ersten Schlagzeug-Stunden durfte. Bei Mario Schubiger lernte ich die ersten Notenwerte und Wirbel auf dem Böckli. Ich musste meinen Eifer dann schon eine Zeitlang unter Beweis stellen, bevor ich mein erstes richtiges Drum-Set erhielt. Dafür ein Rechtes, ein Tama Rockstar Pro, getunt von meinem damaligen Lehrer und Klangkünstler Beat Föllmi. Kostete meine Eltern damals schon ein paar Tausender, dafür ist das Set aber noch heute bei der «Blaskapelle Rigispatzen» im Einsatz.

Urs Betschart

Genau, Blasmusik. Ich trommelte rund 30 Jahre in diverse Formationen. Und tue es als Aushilfe noch heute. Ob Dorfvereine, Guggenmusiken, Blaskapellen,…. oder auch im Klassischen Bereich schwang ich die Cynellen oder schlug die Pauken. Ich erlebte gesellige Zeiten mit vielen Kollegen. Gastierte in den verrauchtesten Höhlen, aber auch den feinsten Palästen wie der Tonhalle oder dem KKL. Auch musikalisches erlernte ich einiges. Weniger in der Technik; sondern Dynamisch, Ausdruck, das Wesentliche erkennen…Ja, auch Schlagzeuger haben Gefühle!

Rock begleitete mich als Hörer aber immer. Nach Chasperli kam AC/DC. Als 15-jähriger trommelte ich ein Jahr in der Insti-Band. Und war der grösste Rockstar, als mir nach einem Gig in einem Meitli-Institut zwei Wochen lang die Fanpost zuflog, natürlich gut parfümiert.

Meiner ersten Band bin ich aber erst mit 40 (also vorgestern) zugestossen. Die Crouga Group. Mit einer Geschichte, noch älter als ich bin. Aber auch Dinosaurier sterben aus. So lud mich Wädi zu Just in Time ein. Eine Liebe auf den ersten Blick, welche hoffentlich noch lange bestand hält.